Geschäftsbericht 2022 der EnBAG AG

Ein anspruchsvolles Jahr und trotzdem herrscht Zuversicht.

Die Oberwalliser Energieversorgerin hat ein ausserordentlich herausforderndes Geschäftsjahr hinter sich. Neben den Verwerfungen am Energiemarkt trübt auch die historisch tiefe Stromproduktion der eigenen Kraftwerke das Ergebnis. Zuversicht geben Ausbauprojekte, die in Planung und Umsetzung sind.

EnBAG blickt auf ein anspruchsvolles Geschäftsjahr zurück und zuversichtlich nach vorn

Mit einem Konzernverlust von 3.5 Millionen Franken zeigt sich deutlich, wie herausfordernd das Jahr 2022 für die EnBAG war. Die Gründe für diesen Abschluss sind vielschichtig: «Die tiefen Produktionsmengen aus den eigenen Wasserkraftanlagen, verbunden mit den hohen Beschaffungskosten an den Märkten für die nicht produzierten Mengen, haben das Ergebnis klar gedrückt». sagt Renato Kronig, VRP der EnBAG.

Schwierige Energiebeschaffung  am Markt wie daheim

Die grösste Herausforderung war 2022 für die EnBAG wie für andere vergleichbare Energieversorgungsunternehmen der volatile Energiemarkt. «Wir mussten die wegen der Trockenheit nicht produzierten Strommengen zu hohen Spot-Preisen am Markt einkaufen.», kommentiert CEO John Sieber. «Das allein hat rund 7 Millionen Franken Mehrkosten verursacht.» Die Produktion aus eigenen Wasserkraftanlagen, die diesen Effekt hätte mindern können, war sehr gering. «Schwache Schneefälle und sehr tiefe Niederschlagsmengen in Form von Regen während des Jahres haben zu einer Minderproduktion von 25 Prozent bei den Wasserkraftwerken geführt», präzisiert John Sieber.

Mittelfristig Entspannung erwartet

Obwohl die Beschaffung weiterhin anspruchsvoll bleibt - nicht zuletzt aufgrund des Heimfalles des Kraftwerkes Ganterbach-Saltina - blickt die EnBAG optimistisch nach vorn. John Sieber dazu: «Wir haben die Beschaffungsstrategie optimiert und rechnen mit einer Entspannung auf dem Energiemarkt.» Die Preise bleiben nach wie vor unter Druck, insbesondere auch, da die Beschaffung stets mit Verzögerung wirke und auch die Netznutzungskosten sowie Abgaben steigen würden.

Ausbauprojekte und aussichtsreiches neues Geschäftsfeld

Anlass zur Zuversicht geben mehrere Ausbauprojekte. John Sieber dazu: «Unser Engagement für Grengiols Solar und weitere PV-Anlagen im Gebirge und im Talgrund werden zukünftig zu mehr Solarstrom führen.» Ebenso bringt sich die EnBAG beim geplanten Kraftwerk Oberaletsch aktiv ein und ist interessiert an einer Beteiligung. «Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden weiterhin lokal produzierte Energie anbieten können», so Sieber. Daneben wird die EnBAG Brig-Glis mit erneuerbarer Wärme und Kälte versorgen. «Der Spatenstich der Quartierzentrale Bahnhof West ist Anfang Jahr erfolgt. 2024 geht sie in Betrieb.» Und auch die E-Mobilitätslösungen, so Sieber, würden zu erwarteten Mehreinnahmen führen. «Verwaltungen von Mehrfamilienhäusern und Elektroinstallationsbetriebe schätzen die leistungsfähige und moderne Ladelösung ohne administrativen Mehraufwand.» So geht das Unternehmen letztlich gut vorbereitet und zuversichtlich in die Zukunft.

Änderung im Verwaltungsrat

Stefan Schwestermann ist nach 16 Jahren aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden. Er wurde an der Generalversammlung gebührend verabschiedet. Neu wurde der Generalversammlung Roger Walther als neues Verwaltungsratsmitglied zur Wahl vorgeschlagen.

Mehr Infos unter: Geschäftsbericht 2022

 

 

 

 

 

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