Dynamische Beleuchtung Naters: Pilotprojekt mit Potenzial

Naters hat am Rotten 27 neue Lampen installiert. Sie werden nur dann hell, wenn jemand unter ihnen hindurchgeht, sonst bleiben sie gedimmt. Diesen Winter sammelt die Gemeinde damit Erfahrungen. Sind diese positiv, gibt's bald mehr dynamisches Licht.

Wer in der Abend- und Nachtzeit in Naters am Dammweg entlangläuft, den die Einheimischen «Rottuweri» nennen, merkt vielleicht, wie ihm das Licht folgt. Grund dafür ist eine sogenannte dynamische Beleuchtung. 27 Stück davon hat die EnBAG für die Gemeinde Naters installiert. Es sind die ersten im ganzen EnBAG-Gebiet. «Uns war wichtig, dass der Dimmvorgang möglichst sanft abläuft und nicht stört», erklärt Gemeindevizepräsident Diego Wellig, der als Ressortleiter Tiefbau für die öffentliche Beleuchtung in Naters zuständig ist. Der Grund, warum Naters diese Leuchten als Pilotprojekt ausprobiert, ist für ihn die Effizienz: «Wir wollen nur dann Strom für die Beleuchtung einsetzen, wenn wir sie brauchen.» Die 27 Leuchten, die zwischen dem Kelchbach und dem Fussballplatz Stapfen stehen, hatten das Ende der Lebensdauer erreicht, weshalb die EnBAG auf die Gemeinde zugegangen ist und neue, dynamische Modelle vorgeschlagen hat. «Die Vorschläge der EnBAG haben uns überzeugt. Das war für uns mehr als einen Versuch wert», so Wellig.

Die neueste Generation im Einsatz

Dynamische Beleuchtung spielt ihre Vorteile nicht an Zentrumslagen aus, sondern dort, wo unregelmässig Menschen unterwegs sind und aus Sicherheitsgründen nicht ganz auf eine Beleuchtung verzichtet werden kann. Dort haben sie aber noch weitere Vorteile. Neben dem effizienteren Stromverbrauch können sie auch die Lichtverschmutzung senken. Zudem lassen sie sich zentral steuern und zum Beispiel für Veranstaltungen einzeln zu- und abschalten. Urban Kalbermatter ist bei der EnBAG verantwortlich für das Projekt und erklärt: «Wir nutzen Leuchten der neuesten Generation, die sich alle einzeln und vom Boden aus einstellen lassen.» Zudem lassen die Daten über die Dimmvorgänge Rückschlüsse auf die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur bzw. der Leuchten zu. Das könne helfen, Investitionen besser zu planen.

Grosse Fläche, grosses Potenzial

Die Daten genau anschauen wird die Gemeinde Naters. «Nach diesem Winter werden wir wissen, wie stark der Verbrauch durch die neuen Leuchten wirklich sinkt», meint Diego Wellig. Denn das hängt von der Publikumsfrequenz unterhalb ab. Sind die Ergebnisse positiv, kann sich die Gemeinde vorstellen, weitere Leuchten durch dynamische Modelle zu ersetzen. «Naters hat ein grosses Gemeindegebiet», erklärt Wellig. «Darunter viele Abschnitte, die kaum frequentiert werden oder auch nur saisonal wie im Tourismusgebiet.» In Zahlen ausgedrückt, hat die Gemeinde über 1400 Leuchtpunkte auf 145 Quadratkilometern Fläche. «Das zeigt, wie gross das Potenzial sein könnte, welches eine energieeffizientere Beleuchtung bietet.» Im nächsten Jahr wird sich zeigen, wie gross es tatsächlich ist.

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