
Die EnBAG-Geschichte
Seit 125 Jahren prägt die EnBAG das moderne Oberwallis mit. Diese aussergewöhnliche Geschichte wollen wir mit Ihnen teilen. Oder besser: die Geschichten. Denn zwischen 1900 und 2025 gab es viele denkwürdige Momente. Aus Rückschlägen sind grosse Projekte geworden, Grundsatzdiskussionen haben visionäre Taten hervorgebracht. Eine Region ist gewachsen – mit Energie.
1900: Gründungsjahr des Elektrizitätswerks Brig-Naters, EWBN, aus dem später die EnBAG wird. Am Unternehmen beteiligt sind die Gemeinde Brig, die Gemeinde und Burgerschaft Naters, die Simplontunnel-Gesellschaft und private Aktionäre. Im gleichen Jahr entsteht das Kraftwerk Kelchbach und liefert Strom an Naters und Brig.
Bei Jahresende brennen 945 Lampen in Brig und Naters.
1916
1916 Der SBB-Bahnhof sowie Glis, Gamsen, Termen und der Weiler Holz (heute Holzji) sind inzwischen am EWBN-Netz angeschlossen.
1934
In den Zwischenkriegsjahren kommen Blatten bei Naters und Ried-Brig ans Netz des EWBN. Gleichzeitig versucht man, die Stromnachfrage zu steigern – zum Beispiel durch die Förderung von Elektroherden.
1939
Der Zweite Weltkrieg bricht aus. Die Einfuhr von Brenn- und Treibstoffen in die Schweiz wird eingeschränkt.
1953
Zeiten des Wachstums. Rosswald und die Berggemeinden oberhalb Naters werden vom EWBN mit Strom versorgt. Drei Jahre zuvor werden bereits 8 Mio. kWh Strom am Markt beschafft.
1978
In der Zentrale «Silliboden» des Kraftwerks Ganterbach-Saltina kommt es zu einer schweren Havarie. Bei einer Turbine werden durch einen Ermüdungsbruch drei Schaufeln weggerissen. Durch die gewaltigen Kräfte, die dabei wirken, wird der gesamte Maschinenraum in Mitleidenschaft gezogen. Die Reparaturarbeiten dauern fast zwei Jahre an. Dabei wird gleich die Leistung der Maschinengruppe erhöht, denn der Strombedarf steigt weiter.
1990
Das EWBN wächst und wächst. Das Verteilnetz von Brigerbad und Mund und die Lichtversorgungsgenossenschaften Belalp/Lüsga/Egga und von Birgisch werden durch das EWBN übernommen. Drei Jahre vorher wurde die Stromversorgung Blatten AG übernommen, sieben Jahre zuvier die Lichtversorgungsgenossenschaften Bruchji-West, Hegdorn und Rothwald/Berisal.
1993
Die Unwetterkatastrophe vom 24. September verursacht allein an den Verteilanlagen des EWBN Schäden von rund 2,45 Mio. Franken.
1995
Das EWBN wird definitiv zum regionalen Energieversorger. Das Kleinkraftwerk Rosswald/Gärsterna geht ein Jahr nach dem Kleinkraftwerk Wickertwald in Betrieb, und das EWBN übernimmt die Anteile der Gemeinde Brig-Glis am Kraftwerk Ganterbach-Saltina. Eine Zusammenarbeitsvereinbarung mit den Gemeinden der Region Brig/Östlich-Raron wird unterzeichnet. Ein Jahr später übernimmt das EWBN das Verteilnetz der Region Östlich Raron.
2000
Die Lichtversorgungsgenossenschaft Rischinen wird übernommen. Elektrifizierung von Oberried auf dem Gebiet der Gemeinden Bitsch und Ried-Mörel.
Das EWBN feiert sein 100-jähriges Bestehen und bereitet sich auf die Liberalisierung des Strommarktes vor. Der Strom der eigenen Wasserkraftwerke wird als Ökostrom zertifiziert.
2001
Ein Jahr nach der Zertifizierung der eigenen Kraftwerke bietet das EWBN das erste Ökostromprodukt an.
2003
Das EWBN übernimmt das Erdgasnetz in Gamsen und die Gasversorgung der dortigen Industrie- und Gewerbeunternehmen.
2004
Das Versorgungsnetz wird auf einige Gemeinden im Goms erweitert.
2009
Die EnBAG übernimmt das Niederspannungsnetz in Rosswald. Und nach über 100 Jahren wird das Kraftwerk Kelchbach nach einem Schaden in der Druckleitung ausser Betrieb gesetzt.
2011
In Blatten wird ein Trinkwasserkraftwerk in Betrieb genommen. Diese kleinen Kraftwerke nutzen Trinkwasser zur Stromproduktion. Dazu werden viele Trinkwasserleitungen erneuert. Für die Gemeinden gehören sie zur Basisinfrastruktur. Ihre Finanzierung ist aber erst durch die KEV möglich geworden. Gleichzeitig hält die LED-Technik Einzug in die öffentliche Beleuchtung. Die Napoleonsstrasse erhält eine Testbeleuchtung.
2013
Inbetriebnahme des Kraftwerks Walibach im Goms und des Trinkwasserkraftwerks Nessel.
2015
Die Trinkwasserkraftwerke Rigi, Undri Eist und Mittubäch gehen in Betrieb. In Mund wird mit drei neuen Kraftwerken erstmals erneuerbare Energie aus Wässerwasser produziert. Ausserdem führt die EnBAG die Stromprodukte iischi hydro, iischi natur und iischi natur plus ein.
2016
Die Kundinnen und Kunden können erstmals über ein digitales Portal direkt auf ihre Daten zugreifen. Das Trinkwasserkraftwerk Chräjubiel geht in Betrieb. Neu versorgt die EnBAG ihre Kundinnen und Kunden auch mit Wärme; die Anergienetze Sportplatzweg und Lötschgraben in Naters nehmen den Betrieb auf.
2018
In Glis wird ein neues Unterwerk in Betrieb genommen. Ausserdem geht mit dem Kraftwerk Heidadorf das leistungsstärkste und letzte Wasserkraftwerk in Betrieb, das mithilfe der KEV finanziert wurde.
2019
Die EnBAG beginnt, digitale Stromzähler zu installieren. Die sogenannten «Smart Meter» ermöglichen zum Beispiel, lokal erzeugten Solarstrom zu teilen. Ein entsprechendes Angebot führt die EnBAG im selben Jahr ein.
2020
Die EnBAG lanciert den Energieplan Brig-Aletsch-Goms – eine Plattform, die Gemeinden und Öffentlichkeit mit einbindet, um die Energiewende gemeinsam zu gestalten.
2021
Das Smart-Meter-Rollout ist nach nur zwei Jahren abgeschlossen. Erstmals werden Ladelösungen in Mehrfamilienhäusern angeboten. Damit wird die E-Mobilität auch für Mieterinnen und Mieter mit Einstellhallenplatz zugänglich. Das Angebot wird schnell sehr beliebt. Heute (2025) ist die Ladelösung der EnBAG in 90 Mehrfamilienhäusern im Oberwallis installiert – das macht rund 1400 Parkplätze mit Ladepunkt.
2022
Ein besonders ereignisreiches Jahr für die EnBAG. Am internationalen Strommarkt steigen die Preise markant – mit eine Folge des Krieges in der Ukraine. Dies wirkt sich auch auf die Strompreise der Enkundinnen und -kunden aus. Zum ersten Mal wird im Versorgungsgebiet ein Heimfall ausgeübt: Das Kraftwerk Ganterbach-Saltina geht in den Besitz der Gemeinden Ried-Brig und Brig-Glis über. Die EnBAG nimmt in Grengiols eine Testanlage für die alpine Solarstromproduktion in Betrieb.
2025
Das EWBN feiert das 125-jährige Bestehen.