Energiegeschichten

Unsere #EnBAG-Energiegeschichten

Von Glühlampen zu Skiliften, von Kohleersatz zu Elektroautos – unsere Energiegeschichten erzählen von einer unglaublichen Entwicklung. Tauchen Sie ein!

Die Lampen brennen

Die Lampen brennen in Brig und Naters

1900

Können Sie sich eine Zeit ohne elektrisches Licht vorstellen? Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war das noch der Normalfall. Doch mit der Gründung des EWBN zog auch die elektrische Beleuchtung ins Oberwallis ein. 1900 brannten in Brig und Naters bereits 790 Lampen auf den Strassen und in den Haushalten. Immerhin 115 Wohnungen haben im Gründungsjahr des EWBN schon eigenes Licht. Bis Jahresende kommen 155 Lampen hinzu. Drei Jahre später hat sich die Zahl fast verdoppelt: Rund 1800 Lampen brennen in Brig und Naters.

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Ein Kraftwerk steht still

Ein Kraftwerk steht still

1920–1925

Von der Euphorie der Gründungszeit des EWBN ist 20 Jahre später nicht mehr viel übrig. Der Stromabsatz will nicht so schnell wachsen wie erhofft, und die Stimmung in den Zwischenkriegsjahren ist pessimistisch. Deshalb entschliesst das EWBN, das Kraftwerk Kelchbach in den Sommermonaten der Jahre 1920 bis 1925 stillzulegen. Der EWBN-Präsident Jakob Peter folgerte damals: «Die Entwicklungsmöglichkeiten im Stromabsatz, so weit heute übersehbar, sind recht gering.» Wie die nächsten Jahre zeigen, sollte er nicht Recht behalten – zum Glück!

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Ein neues Kraftwerk muss her

Ein neues, einheimisches Kraftwerk muss her!

1941–1942

Der Zweite Weltkrieg wütet in Europa und zieht seine Spuren in die Schweiz. Auch die Energieversorgung ist betroffen. Da die Einfuhr von Brenn- und Treibstoffen eingeschränkt bleibt, stellen Haushalte und Betriebe ihre Energieversorgung auf Strom um. So steigt die Nachfrage nach einheimischem Strom, was man auch im Oberwallis spürt. Das EWBN beschliesst deshalb, gemeinsam mit der Lonza AG ein neues Kraftwerk zu bauen. In nur 10 Monaten wird das Kraftwerk Ganterbach-Saltina gebaut. Im Juli 1942 produziert es bereits Strom.

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Waschen in der Mittagspause

Mittagspause in der Waschküche

1961

In den 1960er-Jahren herrscht Hochbetrieb in der Schweiz. Die Nachkriegszeit hat einen Bau-Boom ausgelöst, und Strom ist längst als Energiequelle etabliert. Diese Entwicklung hat auch eine Schattenseite: Zu Spitzenzeiten werden die Verteilanlagen stark belastet – auch beim EWBN. Deshalb beschafft man 1961 eine Rundsteueranlage. Die Rundsteuerung ermöglicht es, einzelne Apparate zwischenzeitlich zu sperren. Das sind vor allem Boiler oder Waschmaschinen in Waschküchen. Dort herrscht in den 1960er-Jahren Mittagsruhe.

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Das Kraftwerk Bortel

Der lange Weg zum Kraftwerk Bortel

1987 –1991

Während in den Sommermonaten das EWBN stets genug Strom produzieren und beschaffen kann, bleibt der Winterstrom eine Herausforderung. So wird 1987 beschlossen, das Kraftwerk Bortel zu bauen. Der auf 2'450 Metern gelegene Bortelsee wird um 14 Meter aufgestaut, um möglichst viel Schmelz- und Regenwasser nutzen zu können. 3,6 Millionen Kubikmeter Wasser fasst der «neue» Bortelsee – genug, um 12 Gigawattstunden Strom zu erzeugen. Zum Kraftwerk gehören weiter ein Stollen, mehrere Hangleitungen, unter- und oberirdische Mittelspannungsleitungen sowie die Kraftwerkszentralen auf der Bortelalp und an der Ganterbrücke. Im Gegensatz zu den bestehenden Kraftwerken ermöglicht es auch den Pumpbetrieb, kann also Energie nicht nur produzieren, sondern auch speichern. Das komplexe Kraftwerk ist ein aufwändiges Bauprojekt: Nach vier Jahren Bauzeit geht es 1991 in Betrieb. Doch schon im ersten Jahr trübt ein Schaden die Freude. Ein Leck in einer Stollenwand macht eine komplette Leerung des Stausees nötig. Damit geht Energie von fast 15 Gigawattstunden wortwörtlich «den Bach runter». Immerhin ist die Sanierung noch im selben Jahr abgeschlossen. Nun produziert das Kraftwerk Bortel endlich Strom.

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Die Kabel verschwinden

Wo sind all die Kabel hin?

1999

Einst waren sie Zeichen des Fortschritts, und auf Bildern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sieht man sie überall: Strommasten. Doch die Drähte an den holzigen Stangen sind störanfällig. Deshalb hat das EWBN in den 1980er- und 1990er-Jahren immer mehr Leitungen unter die Erde gebracht – sowohl alte Freileitungen durch Erdkabel ersetzt als auch neue direkt unter der Erde verlegt. 1999 sind das Mittelspannungsnetz zu 72,5 Prozent und das Niederspannungsnetz zu 92,8 Prozent verkabelt. Beinahe ungestört ist jetzt nicht nur der Stromfluss, sondern auch das Ortsbild der Oberwalliser Weiler. Das «Gewirr» offener Leitungen gibt’s nur noch auf alten Postkarten.

 

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Aus EWBN wird EnBAG

Aus EWBN wird EnBAG

2008

Es beginnen Zeiten des Umbruchs für die Energiebranche. Auslöser ist das neue Schweizer Stromversorgungsgesetz, das 2008 in Kraft tritt. Es fordert unter anderem, dass Energieproduktion und Netzbetrieb organisatorisch entkoppelt werden. Auch legt es den Grundstein für die schon länger angekündigte Marktöffnung: Ab 2009 können Grossverbraucher ihren Stromversorger frei wählen. Als Folge wird die EnBAG-Gruppe mit verschiedenen Tochtergesellschaften gegründet. Das EWBN bleibt als Muttergesellschaft bestehen. Die strukturelle Veränderung ist auch nach aussen sichtbar. Ebenfalls 2008 bezieht die EnBAG das neue und aktuelle Verwaltungsgebäude in Gamsen. 2014 erscheinen dann erstmals Marke und Logo «iischi Energie».

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Die Sonne geht auf

Die Sonne geht auf

2012

Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine sonnenverwöhnte Region wie das Oberwallis die Sonne auch als Energiequelle nutzt. Photovoltaikanlagen sind inzwischen effizient und kostengünstig. So erstellt die EnBAG 2012 die ersten beiden Gross-Solaranlagen der Region. Die Dächer des Schulhauses Turmmatta in Naters und der Orientierungsschule in Brig-Glis bekommen Anlagen mit 57 und 162 Kilowatt Spitzenleistung. Beteiligt sind neben der EnBAG die FMV sowie die jeweiligen Gemeinden. Fortan macht die Solarenergie tatsächlich Schule. Mehrere grosse Solaranlagen folgen, darunter 2017 diejenige auf dem Dach der «iischi arena». Ab dem Jahr 2022 untersucht die EnBAG mehrere Projekte von hochalpinen Solaranlagen rund um das Versorgungsgebiet.

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Jetzt wird Strom getankt

Jetzt wird Strom getankt

2014

Langsam, aber sicher ändert sich das Bild auf den Strassen im Oberwallis. Elektroautos sind von Exoten zu alltagstauglichen Fahrzeugen geworden, die umweltschonende Fortbewegung ermöglichen. Die EnBAG greift das Ladekabel auf und weiht 2014 drei öffentliche Ladestationen mit je drei Parkplätzen ein. Sie stehen im Parkhaus Bahnhof in Brig-Glis, an der Furkastrasse in Mörel-Filet und in der Gemeinde Grafschaft. Ende des Jahres geht am Hauptsitz der EnBAG in Gamsen eine Schnellladestation in Betrieb. Später schenkt die EnBAG jeder Vertragsgemeinde zwei öffentliche Ladestationen.

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Bergbahnen mit Weitsicht

Bergbahnen mit Weitsicht

2016

Die Berge spenden Kraft – denen, die sie als Gäste bestaunen und erwandern, aber auch den Wasserkraftwerken, die mit dem Wasser der Bergbäche umweltfreundlichen Strom produzieren. Eine besondere Partnerschaft bringt jetzt beide Perspektiven zusammen. Die Bergbahnen im Versorgungsgebiet der EnBAG nutzen freiwillig das Stromprodukt iischi hydro aus zirka 90 Prozent Schweizer Wasserkraft und 10 Prozent dezentraler erneuerbarer Energie. Wer also die Bahnen und Lifte in den Gebieten Aletsch, Belalp, Bellwald, Rosswald und Rothwald nutzt, erlebt die Kraft der Berge gleich doppelt. Nicolas Moix, CFO und Stv. CEO Aletsch Bahnen, ist überzeugt: «Die Partnerschaft mit der EnBAG stärkt unser Engagement  für eine nachhaltige, regionale Energieversorgung aus Wasserkraft und unterstreicht zugleich unsere Rolle als verantwortungsvoller Akteur im alpinen Tourismus.»

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Power in der Halle

Power in der Halle

2017

Der 9.9.2017 ist ein Tag, auf den viele hingesehnt hatten. In der Geschina in Brig-Glis wird feierlich eine neue Sporthalle eingeweiht. Die «iischi arena» schafft endlich einen Ort für den Breitensport in der Region: Eine Eis- und Curlinghalle, ein Kampfsport-Dojo sowie ein Tanzatelier hat sie unter ihrem Dach, einen Fussballplatz davor. Apropos Dach: Auf diesem hat die EnBAG ihre bisher grösste Solaranlage erstellt. Über 3000 Quadratmeter bedecken die Solarpanels der Anlage, die 510 Kilowatt Spitzenleistung hat. Somit gibt die EnBAG der Arena nicht nur den Namen, sondern gleich auch viel Power im wortwörtlichen Sinn.

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Das nächste Kapitel

Das nächste Kapitel Energiegeschichte

2024

Dieses Gebäude hat es wortwörtlich in sich. Gemeint ist die EnBAG Energiezentrale, die 2024 in Betrieb genommen wurde. Unweit des Bahnhofs Brig gelegen, hat sie Anlagen, die Notstrom produzieren sowie Wärme und Kälte. Dafür kommt ein moderner Technologiemix zum Einsatz, der auf erneuerbare Energien setzt und flexibel erweiterbar ist. Auch wenn die EnBAG mit den Anergienetzen bereits seit 2016 in der Wärmeversorgung tätig ist, macht die Energiezentrale klar: Aus dem kleinen Stromversorger von einst ist ein kompetenter regionaler Energieversorger geworden.

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